Geschichte von NORTH COFFEE
Odin der Allvater kennt die Vergangenheit, weiß alles, was in der Gegenwart geschieht, jedoch ist ihm die Zukunft nicht bekannt, ebenso wenig sein eigenes Schicksal. Um die Geheimnisse der neun Welten zu erfahren und seherische Fähigkeiten zu erlangen, muss er das Wasser aus der Quelle der Weisheit trinken, die unter dem Weltenbaum Yggdrasil entspringt.

Nachdem Odin Mimir, dem Wächter der Quelle, eines seiner Augen opferte, um aus der Quelle der Weisheit trinken zu dürfen, empfing er neun ganze Tage und neun lange Nächte am Weltenbaum hängend, gezeichnet von seinem eigenen Speer, Visionen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Als er sein verbliebenes Auge öffnete, blickte er auf die Runen, um welche er die Nornen beneidete, da diese sich nur den Würdigen offenbarten und das Schicksal deuteten.
Sollten diese Runen, die das Leben von Menschenkindern und das Schicksal der Männer vorherbestimmten, auch über das einen Gottes verfügen? Odin brach zu einem Grabhügel auf, wo er eine tote Seherin, eine Völva, mit einem Wecklied beschwor. Er befahl ihr, ihm alles über die Vergangenheit und die Zukunft zu berichten. Sie erzählte dem Gott von der Schöpfung, von Prophezeiungen, aber vor allem von Geschehnissen, welche zu einer in ferner Zukunft liegenden furchtbaren Schlacht, eines vernichtenden Krieges, an dessen Ende der Fall der Götter steht und alles zu Asche vergeht, führen. Und dann flüsterte sie ihm ein Wort zu, ein einziges Wort, das noch nie vernommen wurde … Ragnarök. Jetzt versteht Odin, was Schicksal ist, eine unsichtbare, unerbittliche Kraft, die über alles entscheidet und deren Lauf niemand ändern kann. Sogar die Götter müssen sich ihm unterwerfen. Alles ist vorherbestimmt, alles wird sich erfüllen.
Odin wusste das nun alles, aber er wusste auch, dass er dem Schicksal gehorchen musste. Auch der oberste der Götter, der Vater aller Dinge, konnte sich dagegen nicht auflehnen. Doch etwas könnte er tun, er könnte die Götterdämmerung aufschieben, möglicherweise mithilfe von schwarzer Magie sogar überdauern und somit das Göttergeschlecht retten.
Im Wissen, dass alles untergehen und eine neue Welt entstehen würde, in der kein Platz mehr für die Götter ist, sandte er seine Raben Hugin und Munin aus, um jemanden mit derartigen mächtigen Zauberkräften zu suchen. Sie berichteten ihm von einer atemberaubend schönen Hexe namens Gullveig. Sie soll große Erfahrungen mit Seidr, den magischen Zauberkünsten und der großen Kunst der Weissagung, besessen haben. Odin verlangte nach ihr und sie folgte der Einladung des einäugigen Gottes. Dies tat sie nicht etwa aus Freundschaft oder Nächstenliebe, sondern wegen ihrer Leidenschaft für Gold.
Odin überhäufte Gullveig mit Gold und Geschmeide, um selbst in den schwarzen Künsten unterrichtet zu werden. Dies lehnte sie ab, was dem Gott, ohne sich etwas anmerken zu lassen, missfiel. Zwar weihte sie ihn nicht in die schwarze Magie ein, aber sie stellte ihre dunklen Künste in seine Dienste. Sie schlug Odin vor, von jedem Gott ein kleinen Tropfen Blut zu nehmen und in eine Saat zu verwandeln, die erst nach dem Weltenbrand aufgehen und die Toten wiederauferstehen lassen sollte. Gesagt, getan. Odin, sichtlich ergriffen von der Idee, ließ eilig alle Götter unter dem Weltenbaum Yggdrasil versammeln. Die Hexe nahm sich von jedem Gott einen Tropfen Blut und warf sie in ein Feuer aus schwarzen Flammen.


Gullveig begann ihr Ritual unter den Augen der Anwesenden. In Trance und Tanz offenbarten sich ihr die kommenden Ereignisse und die Schicksale der Menschen und der Götter. Sie weihte das Blut und sprach eine Beschwörungsformel aus dem reichen Fundus ihrer schwarzen Magie, damit die Verstorbenen eines Tages wiederkehren mögen. Die Tropfen fingen an, sich zu verändern und versteinerten letztlich zu ovalen Gebilden.
Odin, zunächst zufrieden darüber, dass der Zauber funktioniert hatte, wurde zunehmend verbitterter darüber, dass die schöne Hexe ihm weiterhin die Einweihung in die Zauberkunst Seidr verwehrte. Im Groll ließ er sie auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leib verbrennen.
Bevor Gullveig dreimal verbrannt und dreimal aus der Asche wiederauferstanden Asgard verließ, nahm sie die verzauberte Saat an sich und verschwand nach Midgard. Dort ließ sie den Norden hinter sich, um tief im Süden Midgards, weit entfernt von jeglicher Zivilisation, die Samen zu verstecken. Doch war sie so erzürnt über die Götter, die sie doch so schändlich behandelt hatten, dass sie die Samen mit einer magischen Einkerbung verfluchte. Nun sollten nicht länger die Götter selbst von den Toten zurückkehren, sondern lediglich ihre Kräfte.
Bis zum heutigen Tag waren die Samen verschwunden und niemand wusste, wie sie aussehen. Im Norden Europas existiert ein Clan, der als Hüter der alten Werte bekannt ist. Die als NORTH GUARD vereinigten Wikinger segelten aus, um das Erbe der Götter zu finden. Fern der Heimat, tief in den Wäldern von Asien, Afrika und Südamerika angekommen, durchforsteten sie unwegsames Gelände. Immer tiefer in das Dickicht vordringend vernahmen sie plötzlich einen Klang, der aus Heimdalls Gjallarhorn selbst hätte stammen können.
Sie folgten dem Ton und als er immer lauter wurde, stießen sie auf seltsame Pflanzen, die wie Menschen aufrecht zu stehen schienen. Sie trugen goldene und blutrote Früchte. Die Einheimischen nannten sie Kaffeekirschen. In ihrem Inneren verbargen sich Bohnen, die Kerben trugen und göttlich dufteten, wenn man sie erhitzte. War dies die Saat der Götter? Um das herauszufinden, beluden die Wikinger ihre Schiffe und brachten das Gut zurück in den Norden Deutschlands, wo es in den Röstschmieden von magischen Geräten veredelt wurde.
Und wahrlich, die Kräfte der Götter sind zurückgekehrt. NORTH COFFEE - nordische Stärke in jeder Tasse.
